5 Tipps wie du deinen Fotoshooting Preis richtig berechnest

Gerade wenn du am Anfang deiner Karriere als Fotograf/in stehst und dein Business nebenbei betreibst, hast du dir vermutlich noch relativ wenige Gedanken darüber gemacht, was du für ein Fotoshooting verlangen solltest.

 

Meistens wird ja einfach nur nach rechts und links geschaut, also wie der Fotoshooting Preis bei anderen Fotografen aussieht.

Dieser Preis wird dann als Ausgangspunkt für den eigenen Preis genommen. Fühlst du dich dem Fotografen gleichwertig, nimmst du denselben oder fast denselben Preis. Glaubst du, dass du noch nicht ganz so gut bist, setzt du deinen Shootingpreis tiefer an, und denkst du, du machst eigentlich schon bessere Fotos als dieser Fotograf, gehst du etwas höher.

 

Das kann man so machen, sollte man aber definitiv nicht tun. Denn das halt leider gar nichts mit einer überlegten Preiskalkulation zu tun. 

 

Diese Methode führt nämlich nur allzu oft dazu, dass dich die Fotoshootings am Ende mehr kosten als sie dir einbringen.

5 Tipps wie du deinen Shootingpreis      richtig berechnest

1. Kenne deine Kosten

Bevor du dir Gedanken über deine Shootingpreise machen kannst, musst du zuerst wissen, was für Ausgaben du überhaupt hast und wie hoch sie sind. 

 

Es ist wichtig, wirklich alle Kosten aufzulisten. Falls du deine Kosten noch nie zusammengestellt hast, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür. Am einfachsten teilst du auf in fixe Kosten (dazu gehören Miete, Versicherungen, Handyabos, Steuern, Krankenkasse usw.) und in variable Kosten (dazu gehört alles, was du für das tägliche Leben so brauchst, wie Essen, Kleidung, Benzin..). 

 

Alles, was du für die Fotografie ausgibst, notierst du in einer eigenen Kategorie. Dazu gehören Kosten wie das Adobe Abo, die externe Festplatte für die Sicherung der Fotodateien, die Website, Webinare, Coachings, Flyer - einfach alles. Dabei solltest du auch überlegen, wann du dein Equipment - und dazu gehört auch der Computer - ersetzen oder aufstocken musst. 

 

Sei hier wirklich gründlich und versuche, keine Ausgaben zu vergessen.

2. Erstelle ein Budget

 Wenn du jetzt weisst, wofür du wieviel ausgibst, legst du für jeden Punkt auf deiner Liste ein Jahresbudget fest. Hast du dich noch nie genauer um deine Finanzen gekümmert, wirst du wahrscheinlich bei einigen Punkten einfach einen Betrag einsetzen müssen, den du für realistisch hältst. 

 

Bei vielen Ausgaben kannst du bestimmt auf die Rechnungen vom Vorjahr zurückgreifen und daraus in etwa die zu erwartenden Ausgaben für das aktuelle Jahr einschätzen. Die Steuern vom Vorjahr zum Beispiel kennst du und du weisst auch, ob du dieses Jahr eher mehr oder eher weniger verdienen wirst. Also setzt du den Betrag so ein, dass er ungefähr passt. 

Hast du alle Zahlen zusammengetragen, rechnest du sie bei jedem Punkt auf der Liste auf den Monat aus. 

Zähle alle Beträge zusammen und du weisst, wieviel Geld du pro Monat brauchst, um dir dein aktuelles Leben finanzieren zu können.

3. Lege fest, was du mit der Fotografie verdienen willst

Deine monatlichen Lebenskosten inklusive der Fotografiekosten kennst du nun. Im nächsten Schritt überlegst du dir, wieviel von diesen Kosten du über deinen Haupterwerb deckst und wieviel du mit der Fotografie dazu beitragen willst

 

Ein Beispiel: Du arbeitest zu 100% als Bankangestellte und hast bisher mit deinem Lohn dein ganzes Leben, auch dein Fotografie Business, bestritten. Die Shooting Einnahmen hast du dafür verwendet, ein neues Objektiv zu kaufen oder für eine neue Kamera zur Seite gelegt. 

Jetzt legst du fest, dass du ab sofort alle Ausgaben, die du für dein Business machst, über deinen Shootingpreis gedeckt werden. Also nimmst du den Betrag, den du vorhin als Kosten in der Kategorie Fotografie ausgerechnet hast. 

 

Ist dein Plan, deinen Hauptjob zu reduzieren - sagen wir um 30% -, um mehr Zeit für dein eigenes Fotografie Business zu haben, dann rechnest du 30% aller anderen Kosten zu den Fotografiekosten dazu. 

 

Super! Jetzt kennst du den Betrag, den du dir mit deiner Fotografie pro Monat verdienen musst. 

4. Überschätze deine Zeitressourcen nicht

Auch über deine Zeit solltest du dir Gedanken machen.

Wieviel Zeit hast du wirklich zur Verfügung, um deine Fotoshootings zu machen? 

 

Mach dir dazu eine einfache Aufstellung über die Stunden einer ganz normalen Woche. Rechne aus, wie viel Zeit du auf der Arbeit bist (Arbeitszeit, -weg, Pausen nicht vergessen!). Wie viele Stunden schläfst du pro Nacht? Wie viel Zeit verbringst du mit deinen Tieren, Freunden, der Familie, Sport? Wieviel Zeit nimmst du dir für Kochen, Essen, Einkaufen und allgemein den Haushalt? Und ganz wichtig, wieviel Zeit willst du einfach nur für dich und deine Erholung haben? Hast du noch ein anderes zeitaufwendiges Hobby? 

 

Eine Woche hat 168 Stunden, wie viele Stunden hast du gemäss deiner Aufstellung noch übrig? Und wie viele dieser Stunden willst du für die Fotografie einsetzen? 

 

An diesen Stunden ziehst du dann noch die Zeit ab, die du für Social Media, Marketing und so weiter. So kommst du auf die Stunden, in denen du mit Shootings Geld verdienen kannst. 

5. Vergiss deinen Lohn und den Gewinn nicht!

Wenn du nun alle Daten zusammengetragen und dir deinen Stundensatz ausgerechnet hast, solltest du nicht vergessen, auf diesen Stundensatz einen Lohn und einen Gewinn aufzurechnen. 

 

Du willst ja schliesslich nicht nur deine Kosten decken, sondern auch noch etwas von deinem Verdienst haben. Also gehört ein wenig Lohn für dich ganz alleine dazu. Wie hoch dieser Betrag sein wird, bestimmen deine Erfahrung und dein Können - der Mehrwert, den du dem Kunden bietest. 

 

Der Gewinn ist dafür gedacht, nach all den Kosten und Rückstellungen für künftige, geplante Ausgaben zusätzlich in dein Business investieren zu können, damit es wachsen kann. 

 

Gratuliere! Wenn du bis hierhin jeden Punkt abgearbeitet hast, dann kennst du jetzt deinen Stundensatz für ein komplettes Fotoshooting, auf das du am Ende nicht mehr drauflegen musst. 

Ein zusätzlicher Tipp zum Schluss: 

 

Überarbeite und überdenke deine Preiskalkulation regelmässig! Denn die Kosten ändern sich und auch du lernst dazu und wirst immer besser. Deine wachsende Erfahrung sollte sich im Preis spiegeln.

Natürlich ist es damit alleine nicht getan.

 

Doch wenn du diese 5 Punkte befolgst, bist du auf dem richtigen Weg. Du wirst deine Preise realistischer kalkulieren und deine Fotografie kann sich endlich finanziell selber tragen. 

Am Ende des Tages wirst auch du selber zufriedener sein, weil deine Arbeit endlich angemessen honoriert wird. 

Investiere diese Zeit, es lohnt sich!

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