Der Lock Down bestimmt gerade unser Leben und schränkt unseren Bewegungsradius massiv ein. Alle Pläne, die wir gemacht haben, sind nur noch Makulatur. Aber lassen wir uns davon unterkriegen? Bestimmt nicht!
Jetzt ist die Zeit, Neues auszuprobieren, andere Wege zu finden und einfach zu machen.
Das Zauberwort heisst Eigeninitiative!
Ich will dir dazu in diesem Beitrag ein paar kleine Ideen geben, wie du, jetzt wo wir keine Shootings durchführen können, ganz einfach zu Hause schöne Bilder von deinem Hund (oder auch deiner Katze) machen kannst. Mein Skript zur Hundefotografie mit Tipps zu Kameraeinstellungen, Licht und Bildschnitt hast du ja bestimmt schon heruntergeladen, oder?
Wenn nicht, wird es höchste Zeit!
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Das Einfachste ist natürlich, den Hund beim Schlafen oder Dösen auf seinem Platz zu fotografieren.


Dazu musst du lediglich darauf achten, auf Augenhöhe zu gehen.
Im Klartext bedeutet das, du kriechst auf dem Boden rum.
Denn nur so kannst du auch das Gefühl von Kuscheligkeit und
Gemütlichkeit einfangen.
Im zweiten Bild siehst du, wo ich dieses Foto gemacht habe.
Ich habe auch darauf geachtet, dass im Vordergrund noch etwas war,
um eine gewisse Bildtiefe zu bekommen.
Dazu habe ich einfach die Chaiselongue etwas verschoben.
Wenn der Hundekorb oder die Decke in einer zu dunklen Ecke liegt, dann kannst du auch auf das Sofa oder dein Bett ausweichen.
Kleiner Exkurs: Meine Hunde dürfen nie aufs Sofa (ich mag es einfach nicht, viel zu viele Haare), aber für Fotos mache ich manchmal eine Ausnahme. Sie können das problemlos unterscheiden und versuchen danach deswegen nicht, die Regeln zu ihren Gunsten umzuschreiben. Bis auf meinen Oldie Sirius darf auch kein Hund aufs Bett. Hier gilt dasselbe, sie werden nach Fotos trotzdem diese Regel einhalten.


Wichtig bei Indoor Fotos ist es, auf die Lichtquelle zu achten. Am besten eignet sich eine Fensterfront.
Das Gesicht des Hundes sollte möglichst in Richtung Licht blicken, denn in Innenräumen haben wir oft das Problem,
dass wenig (Tages-) Licht vorhanden ist.
Du kannst das mal ausprobieren, indem du den Hund zuerst ganz nah am Fenster fotografierst
(du solltest dann aber zwischen Fenster und Hund noch Platz finden)
und dann immer weiter in den Raum hineingehst.
Danach vergleichst du auf der Kamera mal die Fotos.
Künstliche Lichtquellen verwende ich höchstens als Akzent, wie auf dem Bild unten.
Sie machen das Foto noch etwas «heimeliger». Wenn bei dir irgendwo Lichterkette von Weihnachten rumliegen, kannst du sie über das Kopfende des Bettes drapieren und hast damit einen super Effekt im Hintergrund.
Wenn du genau hinschaust, erkennst du auch, woher das Licht für dieses Foto kommt, also wo das Fenster ist.

Bei Fotos auf dem Bett kannst du auch noch mit Decken und Kissen experimentieren, je nach dem wie gelassen dein Hund ist.

Ich versuche also immer zuerst, den Hund zum Fenster hin zu platzieren. Manchmal funktioniert das nicht, wegen der Möbel oder dem ungünstigen Fenster, dann probiere ich halt etwas anderes aus. Hauptsache es reflektiert sich etwas Licht in den Augen des Hundes, damit dort ein Lichtpunkt erscheint und sie beginnen zu «leben».
Manchmal helfen schon eine weisse Wand oder ein heller Schrank, die das Licht vom Fenster zurück in den Raum werfen.
Nach Möglichkeit sollte die Sonne nicht direkt ins Zimmer fallen, denn dann werden die Unterschiede von hell und dunkel, also Licht und Schatten, viel zu extrem.

Hast du aber ein Fenster, in das die tief stehende Morgen- oder Abendsonne scheint, dann kannst du es nutzen und versuchen, Gegenlichtaufnahmen zu machen.
Bei mir ist das leider kaum der Fall, da in meiner direkten Umgebung Hügel den Blick zur Sonne verdecken.
Dennoch hatte ich vorgestern einen kurzen Moment mit schönem Licht, bevor die Sonne hinter einem Hügel verschwunden ist.
Einstellungen? Einfach möglichst viel ausprobieren!
Wenn du grosse Zimmerpflanzen hast, kannst du mit ihnen ebenfalls spielen.
Ich habe leider gar kein lebendiges Grün in der Wohnung, denn die Kombination von vier herumspringenden Hunden und Zimmerpflanzen fand ich nicht wirklich ideal.
Aber ich habe einen Garten und dort kurzerhand ein paar Äste geholt, um dir zu veranschaulichen, wie du deine Pflanzen einsetzen kannst. Ein bisschen Gymnastik gehört beim Fotografieren halt auch dazu. ;)



Ich habe von all meinen Hunden mit diesem Eimer voller Äste Fotos geschossen und mich am Ende für ein Bild mit Mokka entschieden. Mein Sohn hat aber nur Making of's von Pipers Einsatz gemacht. Die Art und Weise wie das Foto oben entstanden ist, war aber genau gleich.
Dabei am besten auch in verschiedene Richtungen fotografieren, um zu beobachten, wie der Hintergrund das Bild verändert.
Einen schönen Teppich oder Fussboden kann man mit der Vogelperspektive super als Hintergrund nutzen.
Wie das geht, zeigt mein Beispiel. Ich hatte mich schliesslich für den braunen Teppich als Hintergrund entschieden,
weil er mir zu Piper dann doch besser gefiel.


Was du bei Indoor Bildern UNBEDINGT im Auge behalten musst, ist der Weissabgleich der Kamera,
gerade wenn du in JPEG fotografierst.
Kennst du dich mit dem Weissabgleich nicht aus, dann teste einfach mal die verschiedenen Einstellungen deiner Kamera (Sonne, Schatten, Bewölkt usw) und entscheide dich für diejenige,
die deinem Empfinden nach die Farben auf dem Foto am besten wiedergibt.
Ich habe alle Bilder ganz bewusst mit demselben Objektiv gemacht und zwar einer 50mm Festbrennweite. 50mm entsprechen übrigens etwa der Wahrnehmung des menschlichen Auges, d.h. das Objektiv verzerrt den Raum kaum.
Dieses Objektiv hat mit 1.8 natürlich eine offenere Blende als jedes Kit Objektiv und bietet mir daher die Möglichkeit,
auch in dunkleren Ecken nicht allzu sehr mit der ISO hochfahren zu müssen.
(Du weisst nicht wovon ich spreche? Lies einfach im Skript nach.)
Wenn du mit einem Kit Objektiv arbeitest, achte einfach darauf, dass du die grösstmögliche Blende eingestellt hast
(kleinste Zahl!) und passe die ISO entsprechend an.
Das 50mm war übrigens mein erstes richtig gutes Objektiv, das ich mir gekauft hatte, denn es ist mit einem Preis zwischen 100-200 Franken (je nach Marke) verhältnismässig günstig und es erlaubt durch die grosse Blende, auch in der Dämmerung noch schöne und qualitativ gute Fotos zu machen. Wenn du also Spass daran bekommst, deinen Hund selber zu fotografieren, und flexibler werden willst, was das Licht und die Tageszeit angeht, dann kann ich dir dieses Objektiv wirklich wärmstens empfehlen.

Wer sich an etwas speziellere Fotos wagen will, kann auch mit dem Fenster direkt arbeiten.
Wenn ihr zu zweit seid, kann sich einer von euch auf den Balkon oder die Terrasse stellen und dort den Hund animieren, nach draussen zu gucken.
Wenn du alleine Fotos machst, wartest du einfach,
bis draussen etwas für den Hund Spannendes passiert.
Toll sind solche Bilder, wenn es regnet und die Scheibe
voller Tropfen ist. Das vermittelt gleich ein ganz anderes Gefühl.
Und mit Katzen machen Fotos am Fenster
bestimmt noch viel mehr Spass.
Du siehst, man muss nicht einmal speziell kreativ werden, um zu Hause schöne Bilder machen zu können. Nutze einfach, was vorhanden ist und leg los!
Viel Spass dabei!
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